Schon einmal wollten wir nach Triest. Aber soweit kam es nicht. Jetzt folgt der zweite Anlauf!
Donnerstag 20. bis Montag 24. August 2015
Bad Säckingen
Wie so oft begann unsere Fahrt mit einem Besuch in Bad Säckingen. Einfach nur einstimmen auf die nächsten Wochen und dann starten war das Ziel. Neben den kleinen Aktivitäten unternahm ich auch einen Radausflug nach Rheinfelden. Das Brückenspektakel wollte ich dort besuchen. Allerdings war das nicht das, was ich erwartet hatte. So blieb es bei einer kurzen Visite und anschließendem Flohmarktbesuch in Warmbach, wo mein Schwager einen Stand hatte.
Montag 24.bis Donnerstag 27. August 2015
Montreux – Genfer See
Los ging es am Montagnachmittag. Kurz nach dem Start begleitete uns strömender Regen bis zum „Röstigraben“ (Fribourg in der Schweiz). Unterwegs hatten wir die Absicht, in Romont zu übernachten.
Die Stellplätz bei den Eidgenossen sind schließlich rar und dort sollte einer sein. Nachdem wir den Burghügel erklommen hatten, mussten wir passen. Alle Möglichkeiten zum Parken waren belegt. Auf dem schmalen Weg hieß es nun wenden. Dabei drückte ich beim Rückwarts fahren mit einem im Laub versteckten Ast die rechte hintere Ecke unseres Mobils ein. Nicht tragisch – aber ärgerlich.
Kurzerhand entschieden wir uns für die Weiterfahrt nach Montreux. Den Parkplatz direkt am See fanden wir auch gleich. Und die große Überraschung war: Der Parkautomat akzeptierte auch Euro und das zu einem Wechselkurs von 1 € zu 1,40 CHF! Das war mal angenehm und sieben Euro für zwölf Stunden – da kann man nicht meckern! Übernachten allerdings war da verboten. Dazu fuhren wir abends zehn Kilometer weiter an einen Supermarkt. Das wäre – wie wir später erfahren haben – gar nicht nötig gewesen. Denn, obwohl das Übernachten an diesem Parkplatz eigentlich verboten war hatten andere Camper dort die Nacht verbracht und keinen hat es gestört!
Nach unserer Ankunft in Montreux erkundete ich zunächst die nähere Umgebung.
Und dann genossen wir einfach den Sonnenuntergang am See und die mediterrane Umgebung!
Am Dienstag sattelten wir die Räder und tingelten die Promenade entlang. Unsere Tour führte uns bis zum Chateau de Chilon. Dreimal dürft ihr fragen: Haben wir es besichtigt?
Natürlich! An sich sind eine bis eineinhalb Stunden vorgesehen für die Besichtigung. So wie wir halt nun mal sind wurden drei Stunden daraus.
Und das mit einer verwirrenden aber angenehmen Wegführung im Schloss. Nicht ein Weg musste zwei mal gegangen werden – es war ein bestens organisiertes Schlendern durch die alten Gemäuer. Vor allem beeindruckte die Mischung aus Original belassenen und restaurierten Elementen. Wer mal in der Gegend ist, sollte sich das nicht entgehen lassen.
Der Mittwoch begann bei wieder traumhaftem Wetter mit einem gemütlichen Brunch (zu einem Frühstück stehen wir zu spät auf!). Als die Sonne dann für uns erträgliche Wärme spendete, wagten wir ein Bad im Genfer See.
Erfrischend aber nicht zu kalt umwogten uns die gemachen Wellen.
Das anschließende Sonnenbad regte zu einer weiteren Radtour an. Vevey war das Ziel. Gemütlich dort zu Abend zu Essen hatten wir uns vorgestellt. Doch weit gefehlt! Kein Restaurant bot sich an, lediglich ein Straßenrestaurant mit Gerichten der türkischen Küche versprach Linderung der Hungersnot. So aßen wir dort und es war sehr gut!
Nach der Rückkehr an unseren Standort in Montreux ließen wir uns noch einmal von der Abendsonne verwöhnen, um dann wieder aufzubrechen an unseren Übernachtungsplatz.
Donnerstag 27. bis Montag 31. August 2015
Großer Sankt Bernhard und Aosta
Morgens gegen elf Uhr nahmen wir den Asphalt wieder unter die Räder. Auf Nebenstraßen zog es uns (besser mich) unaufhaltsam in die Berge! Grandiose Kulisse, herrliche Serpentinen, der Berg rief! Und dann war es so weit, auf zweieinhalb tausend Metern Höhe erreichten wir die Passhöhe des großen Sankt Bernhard. Diesen Ausblick genießen und sich dann wieder auf den Weg in die Täler antreten, das war der nächste Akt auf dem Weg nach Aosta.
Dann öffnete sich das Tal, uns begleiteten abenteuerliche Serpentinen mal mit, mal ohne Straßenbefestigung am Rande. Mehr und mehr näherten wir uns der Wachstumsgrenze, nach und nach wechselte das Felsgrau an den Hängen in ein immer kräftigeres Grün. Und dann lag vor uns Aosta.
Nicht aber ohne uns vorher noch an einem Straßenstand mit Obst und Gemüse zu versorgen.
Gegen vier Uhr Nachmittags durchquerten wir das Tor zum Stellplatz.
Nachdem wir uns eingerichtet hatten, drehte ich noch eine kleine Runde mit dem Fahrrad durch den Ort. Info besorgen im Touristenbüro war angesagt. Tatsächlich war bis sieben Uhr abends geöffnet. Und schon die ersten Meter im 500 Meter entfernten Stadtzentrum versetzten mich in eine Welt des Staunens. Monumentales vermengte sich mit Spielerischem, Details stürmten das Gehirn, liebevolle Lädchen in verspieltem Ambiente fingen mich ein. Als ich das Christa erzählte, meinte sie vielleicht, dass ich Spinne. Nächstentags aber konnte sie sich von der schier nicht enden wollenden Einkaufsmeile – bestimmt drei Kilometer – selbst überzeugen. Allerderdings geriet der Flaniermarathon mit Fahrrad zu einem herausfordernden Slalomlauf inmitten des Touristengewimmels.
Und dann noch die Vorbereitungen auf „EXPOVdA“ (Das Val d´Aosta stellt sich vor). Ein Stadt- und Stadtteilfest, das wollten wir uns nicht entgehen lassen! Freitagabend fanden wir uns in San Grotti ein. Das Straßenfest dort nahmen wir mit bei Braekdance, Tango und Westerndance. Dass der Cappuccino 1,30 € und das Glas Wein 1,50 € kostete machte es noch angenehmer.
Neue Arten des Grillens lernten wir kennen und natürlich die immer präsente „Parlare-Kultur“. Wie angenehm stille war es doch dann im ruhigen Bett im Wohnmobil!
Der Samstag lockten uns wieder in die City. Römische Kultur trifft Moderne. Unter dem Motto „Die Farben der Musik“ luden Geschäfte, Stände, Lokale und DJs ein, alle Varianten der Beschallung zu erfassen. Eine Nacht unter diesem Eindruck verführte dann auch zu einem äußerst geruhsamen Sonntag.
Montagfrüh machten wir uns auf den Weg zu einem Schuhhändler. Dort probierte ich am Samstag Abend ein Paar Turnschuhe, besser den linken Schuh, der rechte war nicht auffindbar.
Aber ich hatte gebeten, bis Montag nachzusehen, wo er sei. Das Glück war mir nicht hold! Sie konnten den Schuh nicht finden! Zum ersten Mal eine 47er Größe in Italien gefunden, und dann das!
Montag 31. August bis Freitag 4. September
Turin
Am Montagabend trafen wir in der Metropole Turin ein. Sie empfing uns mit ungewohnten riesigen Kreisverkehrsanlagen, mehrspurigen Verkehrs-Verwirrspielen abseits jeder Rationalität (nd wieder einem Schaden – die Markisenendabdeckung hielt einem Baum nicht stand)! Ungebrochen aber war unser Willen, dennoch einen Stellplatz zu finden!
Es gelang. Begleitet vom Geräusch schier endloser Güterzüge und nicht enden wollender Aufbauarbeiten zu einem Wochenend-Vergnügungspark sank ich gegen acht Uhr Abends ins Bett und schlief den Schlaf der Gestressten.
Der Dienstagmorgen begrüßte uns mit einem wieder traumhaften Wetter. 28° um zehn Uhr und verlockende Aussicht auf einen Einkaufsbummeltag! Mit dem Bus fuhren wir ins Zentrum. Dann verschlangen uns die unzähligen Arkaden mit Läden, die wir von zu Hause nur teilweise kannten. Beschallt von der unvorstellbaren Lautstärke italienischer Kommunikation und begleitendem Verkehrslärm strapazierten wir unsere Füße in den Arkaden. Zehn Kilometer oder zwölf? Erste Krampfadern melden sich. Es war Zeit nach Hause zu gehen (zu Hause ist, wo wir gerade sind). Zuvor nahmen wir noch ein Aperitivo mit Buffet. Das Glas Wein sollte fünf Euro kosten, die Bedienung wies darauf hin, dass ein Aperitivo mit Buffet nur sieben Euro koste. Das heißt dann, dass Du vom Buffet kleine Häppchen nehmen kannst, so viel du möchtest! Das war spitze und rundete den Tag gelungen ab.
Mittwoch – von wegen Pause. Sieben Kilometer mit dem Rad in die Stadt zum Parco Valentino waren angesagt.
Ein Traum von Grün und gestaltetem Garten am Po eröffneten sich. Kurzerhand hielten wir dann am Borgo Mediavale. Auf der Flußterasse eines Restaurants aßen wir zu Mittag. Anschließend fuhren wir ins Zentrum, wo eine erneute Tour durch die Arkaden uns erwartete.
Natürlich nicht ohne dass Christa Klamotten shoppte. Die Rückfahrt zu unserem Wohnmobil war dann eine quälende Tour durch den Abendverkehr der Stadt.
Jetzt aber Pause. Den Donnerstag mussten wir nicht wieder mit Erlebnis füllen. Ruhetag willkommen! Außer ein paar kleinen Einkäufen, bei denen ich mich im Einkaufszentrum verlief, lag nichts mehr an. Morgen am Freitag sollte es weiter gehen.
So war es dann auch. Aber nicht ohne vorher noch durch die riesige Einkaufsstadt am alten Fiatgelände zu bummeln. Eröffnet haben wir den Tag mit einem Frühstück um zwölf Uhr. Es gab Spaghetti und eine Gemüseteller. Nach drei Stunden im Shoppingtempel setzten wir uns wieder in Bewegung. Der fünfte Anlauf aus dem Moloch Turin herauszukommen, war dann auch von Erfolg gekrönt. Auf dem Weg über die SS10 nach Mantua liegt Cremona, das wir früher ja schon einmal besucht hatten. 300 Jahre Stradivari und die abendliche Uhrzeit waren Anlass genug dort zu übernachten.
Freitag 4. bis Samstag 5. September 2015
Cremona
Gegen 18 Uhr Freitag kamen wir an und fanden unseren vertrauten Platz wieder. Abendessen, dann noch ein bisschen mit Campernachbarn quatschen und das Bett rief. Der Samstag Morgen lockte uns in die Stadt. Markt, Musik, ein Aperitif am Dom und mit dem Rad zurück ans Fahrzeug (bei beginnendem Regen). Jetzt aber gings auf nach Mantua.
Samstag 5. bis Montag 14. September 2015
Grazie und Mantua
Rund um die Stadt gibt es drei Seen. An einem sollte ein Stellplatz sein, der allerdings war für eine private Veranstaltung gesperrt. Wo sollten wir übernachten? Ein Tipp war Grazie, vier Kilometer nördlich. Dieser Platz empfing uns mit einem intensiven ländlichen Duft, aber schönen, teils schattigem Gelände. Das Seengebiet – ein paar Meter entfernt – bot sofort einen Eindruck von der landschaftlichen Schönheit dieser Gegend. Lotusblumen wohin man schaut, Lotusblätter groß wie Regenschirme und ein verträumter, kleiner Ort. Den Sonntag verbrachten wir faul am Platz und beschlossen den Tag mit einem Abendessen erster Güte! Eine Pizza dieser Art hatte ich noch nie gegessen.
Der Montag zeigte sich von einer ruhigen Seite. Alle italienischen Camper waren gegen Sonntag Abend bereits abgereist.
Nur noch wenige Deutsche tummelten sich auf dem Platz. Wir bereiteten uns vor auf eine Barkassenrundfahrt durch das Naturschutzgebiet Parco Muncio in Grazie vor. Gegen halb vier legte die Barca ab. Gemach tuckerte sie begleitet von den nimmer enden wollenden Kommentaren des Führers durch die ansonsten stille Landschaft der Flussarme und Verzweigungen. Fast wie in einem Mangrovenwald kamen wir uns vor!
Nur waren die Mangroven durch unendlich viele Lotusblumen ersetzt. Blätter groß wie Regenschirme, Blüten groß wie Einmachtopfdeckel! Selbst diese durften gepflückt werden. Daneben ergänzten Wasserkastanienfelder das Spiegelbild der Wellen. Mit den Silhouetten vorbeischwebender Dörfer, deren Skyline sich stets im ruhigen Gewässer wiederholte, vervollständigte sich dies gewaltige Bild der Natur. Eineinhalb Stunden waren schnell vorbei – der Eindruck wirkte aber Stunden und Tage nach!
Dienstag Nachmittag dann fuhren wir mit einem kurzen Zwischenstopp bei einem Einkaufszentrum nach Mantua. Gerade noch konnten wir dort einen Stellplatz ergattern. Sogar eine Lücke für die Fernsehantenne gab sich trotz vieler Bäume und ausreichend Schatten.
Nachdem wir an den Tagen zuvor unter Italienern standen, war hier nun halb Europa vertreten. Mal sehen, was die nächsten Tage uns hier bringen!
Gemütlich startete der Mittwoch. Nach einem Frühstück legten wir zunächst einmal mit Hausarbeit los. Wäsche waschen, ein paar Dinge räumen und dann ein bisschen Siesta.
Eine kurze Stadtrunde durch Mantua und ein Besuch bei der Touristinfo beschlossen den Nachmittag. Eine kurze Stadtrunde durch Mantua und ein Besuch bei der Touristinfo beschlossen den Nachmittag. Nach einem Abendessen mit mantovaischen Spezialitäten am Piazza Sordollo fand der Abend ein frühes Ende. Ich war müde, Christa geplagt von Mücken, die Nacht durfte kommen. Donnerstag stand unter dem Zeichen weiterer Hausarbeit, Einkauf und kleinere Reparaturen am Auto standen an.
Nach einem gemütlichen Freitag besuchten wir den Bauernmarkt am Samstag Morgen und nahmen uns dann den Palazzo Ducale vor.
Über drei Stunden und dazu noch die Rundkirche – strapazierten unsere Füsse!
Dafür aber gab es ein beindruckendes Schauspiel riesiger Säle, traumhafter Malereien und herrlicher Gemälde und Wandteppiche.
Neben dem verwirrenden Rundgang – selten wussten wir genau, wo wir uns im Palast aufhielten – versetzten uns die Farben und die Pracht der Säle in einen Zustand der Begeisterung und des Staunens!
Einen Aperol als Abschluss war das Wert. Aber noch hatten wir nicht genug.
Am Abend ging es noch weiter zu einem Flohmarkt in einem nahe gelegenen Park. Er hatte „Voglia di Vintage“ zum Thema. Ein netter kleiner Flohmarkt war das. Mit einer interessanten Bewirtung!
Dieser Strapazentag und der einsetzende leichte Regen verführten uns zu einem Sonntag vor dem Fernseher und am Computer. Bilder aussortieren, Reportagen ansehen und einfach faulenzen, bevor es am Montag wieder auf die Straße geht. Wohin? Das wissen wir noch nicht!
Die Nacht war eine sehr unruhige. Regen und Gewitter unterbrachen ständig den Schlaf. Ich hatte das Gefühl, dass die Welt untergehen und die drei neben uns liegenden Seen über die Ufer zu treten schienen. Am Morgen aber ließ der Regen nach und die Sonne unternahm zaghafte Versuche beim Vertreiben der Wolken. Ich denke mal Triest wird unser heutiges Ziel sein.
Montag 14. bis Dienstag 15. September 2015
Grisignano del Zocco
Wieder mal nichts mit unserem Tagesziel! Auf dem Weg kam uns ein Ort in die Quere, in dem so viele Zelte und Stände aufgebaut waren, dass es dort interessant sein musste: Grisignano del Zocco.
Also anhalten, obwohl es keine Parkplätze zu geben schien. Über aber fanden wir dennoch an einer Schule und Kirche am Ortseingang eine Möglichkeit zu parken und zu übernachten. Der Spaß kostete ganze zwei Euro! Und dann ab ins Ausstellungsnachtleben! Südwestmesse auf allen öffentlichen Straßen, Disco, Fressmeile und Rummel inklusive. Alles wurde dort verkauft. Vom Zierfisch über Vögel bis hin zu Staubsaugern. Nähmaschinen und Fliegenklatschen! Der Reisegott meint es diesmal besonders gut mit uns. Wo wir auch landen – überall ist was los.
Den Nachtstress hinter uns rief aber dann das Meer. Warum nicht ein paar Tage in Jesolo? Also fuhren wir dort hin und suchten einen Platz. Für Malibu Beach entschieden wir uns. Wäsche waschen, Meer genießen, auf der Promenade Flanieren! Mehr werden wir hier die nächsten Tage wohl nicht unternehmen.
Dienstag 15. bis Samstag 26. September 2015
Lido di Jesolo – Malibu Beach
Angekommen in Jesolo fanden wir auch einen idealen Platz für unser Reisezuhause. Sonne, Schatten, Fernsehempfang, Vollversorgung mit den Annehmlichkeiten eines Campingplatzes und Meeresrauschen als Nachtmusik! Was will man mehr!
So werden die nächsten Tage erst mal von Wäsche waschen (muss auch sein) und typischem Urlaubsleben geprägt sein. So kam es dann auch.
Das Wetter und die Umgebung zusammen mit dem tollen Campingplatz zwangen einfach zu einem längeren Aufenthalt. Erst einmal, dann ein zweites Mal verlängerten wir, verloren aber unser Ziel Triest nicht aus den Augen!
Bis dahin aber umwogten uns die Wellen des Meeres ebenso wie das (touristische) Flair dieser Ecke. Die Kultur einfach mal bei Seite lassend genossen wir die unbeschwerten Tage bei inzwischen angenehmem Wetter. Um die 25° und Sonnenschein sorgen für ein leichtes Gleiten durch den Tag. Und nicht nur ein Mal kam der Genussfaktor beim Essen zu Wort!
Trotz Nebensaison luden Restaurants und Pizzerien ein. Mal eine wieder geniale Pizza mit Trüffeln und Rauke, Panacotta in excellenter Art, Panini am Strand – nichts ließen wir aus.
Auch Radtouren um die zwanzig Kilometer und mehr boten sich an, wenn auch der landschaftliche Reiz als überschaubar bezeichnet werden darf.
Am Mittwoch erreichte uns der schon vorher angekündigte Regen. Mit der Tour in eine Einkaufszentrum wurde es nichts, Baden im Pool oder Meer wären bei 25° zwar möglich gewesen, aber Spaß macht das nicht. also Hausarbeit, Fernsehen, Kaffee trinken, etwas spielen, Regentag eben.
Samstag 26. bis Montag 28. September 2015
Grado und Palmanova
Am späten Nachmittag nahmen wir die nächste Etappe in Angriff. Grobe Richtung war Triest. Da wir aber spät los fuhren, legten wir in Grado noch einen Zwischenstopp ein.
Zweihundert Meter vom Strand entfernt erwarteten uns eine endlos lange Promenade und ein bezaubernder Ort auf der Isola del Grado. Nach einem Strandfrühstück am Sonntag sattelten wir unsere Räder und fuhren in den Ort. Unerwartete sieben Stunden zogen uns die Strände und die Gassen in den Bann.
Verwinkelte Ecken, alte Gemäuer und der Charme des innerstädtischen Hafens der Lagunengemeinde ließen die Zeit im Flug vergehen!
Eine kleine weitere Runde mit dem Rad schloss sich an und eine weitere Übernachtung beendete unseren Aufenthalt dort. Am Montag dann hatte ich eigentlich vor, Aquiela „mitzunehmen“. Dort liegt Italiens bedeutendste Ausgrabungsstätte.
Christa aber meinte, dass wir jetzt genug alte Gemäuer gesehen hätten. Wie man sieht, war sie sichtlich erfreut!
Als Kontrast lotste ich sie stattdessen in ein Outlet Village in Palmanova. Gegen Abend starteten wir von dort aus, um endlich Triest zu erreichen.
Montag 28. September bis Sonntag, 4. Oktober 2015
Triest
Ein traumhafter Sonnenuntergang begleitete uns bei der Fahrt auf der Küstenstraße in die Stadt. Mit einem abendlichen Lichtermeer begrüßte sie uns, um uns später unter einer Autobahnbrücke zu begraben! Dort war der offizielle Stellplatz. Einen anderen Parkplatz zu suchen, hatten wir keine Lust, also verbrachten wir dort die Nacht.
Der nächste Morgen führte uns geradewegs an den Hafen. Unmengen von Parkplätzen boten sich an, doch die größte Anzahl war gesperrt, wegen einer am Freitag beginnenden internationalen Regatta „Barcolana“. So durften wir uns im hinteren Teil des Hafens eine Stellmöglichkeit suchen. Und die war nicht schlecht.
Zwar wogte unser Auto in der „Bora“ hin und her, aber fast im Zentrum parken und übernachten zu können nahmen wir das in Kauf. Gegen Mittag zog uns die Innenstadt an. Furniculare, eine Zahnradbahn schleppte uns nach Opicina, der Terasse von Triest.
Eine Stadtführung am anderen Morgen beanspruchte unsere Füße, gab aber als Entschädigung einen Überblick zur Geschichte der Stadt. Das Mittagessen am Großen Kanal war deshalb auch redlich verdient! Jedoch nicht genug des Ganzen.
Wir vertrauten uns nachmittags dem Bus an, um mitten auf einer Straße in der Wildnis zu landen! Schloss Miramare, wo bist du? Eine Lücke im Gebüsch wies uns den Weg. Viele Stufen abwärts und dann öffnete sich der Ausblick auf das Schloss Miramare.
Nie hatte ich vorher eine solch verspielte wie gleichermaßen logische Anordnung von Intarsien und Deckenspiegelungen des Bodens im Gewölbe gesehen!
Was tun wir weiter? Besuchen wir doch Muggia! Ein paar Kilometer und dabei noch die notwendige Ver- und Entsorgung erledigen, schon waren in einer anderen ruhigen Welt abseits der Großstadt.
Von Muggia besuchten wir die „Grotta Gigante„. Eine gewaltige Höhle, die über uns schier unendliche Stufen in die Tiefe führte!
Eine wirklich gewaltige Höhle. Sie setzte uns immer wieder staunen ließ. Besonders das 100 Meter hohe geodätische Pendel hatte es mir angetan!
Es lohnte sich, auch wenn ein atemraubender Aufstieg noch wartete.
Nach dem Ausflug stand die Entscheidung über das weitere Vorgehen an. Süden (Kroatien) oder Norden (Österreich)?
Sonntag, 4. bis Dienstag, 6. Oktober 2015
Cres (Kroatien)
Kurzer Hand nahmen wir Fahrt nach Süden auf.
Ein kurzes Stück durch Slowenien, schon begrüßte uns Kroatien. Wir unterhielten uns und genossen die Landschaft so lange, bis wir merkten, dass das Meer links und nicht rechts von uns war!
Und schon endete die Straße an einem Kassenhäuschen! Eine Fähre lag vor uns, die nehmen wir einfach sagte uns ein Gefühl. Dann begriffen wir das Ziel: die Insel Cres.
Und wir fanden am Abend im Dunkel mit Camping Slatina auch einen Platz, der geöffnet war.
Erst am anderen Morgen offenbarte sich die Traumlage unseres Stellplatzes! Unmittelbar an einer im Herbst recht einsamen Bucht!
Dort blieben wir zwei Tage und widmeten uns dann der anderen Insel: Krk.
Dienstag, 6. bis Samstag, 10 Oktober 2015
Krk (Kroatien)
Angekommen auf der Insel nahmen wir den ersten (noch) offenen Platz: Camping Bor. Der Platz erwies sich als sehr angenehm und überraschte uns mit einem recht guten Restaurant.
Dort verbrachten wir mit einem anderen WoMo-Paar zwei interessante Abende. Eine etwas ausgedehntere Fahrradtour und ein Auslug in die Stadt begleiteten die Tage dort.
Dann starteten wir die Rückfahrt durch das Hinterland Kroatiens über Slowenien nach Salzburg.
Samstag, 10. bis Sonntag, 18. Oktober 2015
Nach Salzburg und dann nach Hause
Es war eine Regenfahrt, die in Salzburg nach einem Fahrradunfall Christas uns einen ungewollten Aufenthalt bescherte!
Ich auf dem Campingplatz, Christa im Krankenhaus!
Es dauerte eine Woche, bis wir weiter nach Hause Fahren konnten. Allerdings hatte ich die Gelegenheit, ein paar Ecken der Stadt erkunden zu können. Neben dem Schrannemarkt waren auch so Dinge wie der erste
Balkan-Grill, die Burg und weitere Ecken recht interessant.
Auf dem Weg nach Salzburg begeisterten uns Teile der Landschaft Kroatiens und Sloweniens mit teilweise puppenstubengleichen Dörfern.
Die Zeit alleine auf dem Platz versüsste ich mir mit einem Wollschwein-Kotelett und Spinat Knödeln vom Schrannemarkt!