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Weg vom Winterwetter

Posted by on 4. April 2013

Wo ist es wärmer? Der Süden lockt, zumindest für die nächsten zwei bis drei Wochen! Also zogen wir los, um dem fast unerträglichen Wetter zu entkommen. Ziel? Hauptsache wärmer!

Samstag 30. und Sonntag 31. März 2013

Über Bad Säckingen an den Lago Maggiore

Zunächst zu Besuch bei der Schwägerin fuhren wir am Sonntag weiter. Bereits hinter dem Gotthardtunnel empfing uns ein lange nicht gekanntes Etwas: Kreisrund, gelb – der Name: Sonne! Unseren Stellplatz für die Übernachtung fanden wir nach abenteuerlich enger Anfahrt in Cannobio am Lago Maggiore.
Zwar lagen die Temperaturen auch nur um die zehn Grad, allein das aber war schon ein Fortschritt.

Sonntag 31. März bis Montag 1.April 2013

Pause am Lago

Pause, den Tag genießen und ein bisschen Rad fahren am See – das war´s. Gegen den frühen Abend verlegten wir – versorgungsbedingt – auf einen Platz nach Baveno, von wo aus wir dann in die Lombardei fuhren.

Montag 1. und Dienstag 2. April 2013

Lomello und die Poebene

Wir haben ja schon einige triste Gegenden gesehen, dort jedoch lernten wir die Poebene abseits der bekannten Pfade von ihrer einsamsten Seite kennen. In Lomello machten wir dann Station zum Übernachten.
Dann sollte uns endlich das Meer begrüßen!

Dienstag 2. und Donnerstag 4. April 2013

Sestri Levante – Auf dem Weg zum Meer

Auf teilweise extremen Bergstraße umfuhren wir auf dem Weg in Richtung Genua alle Autobahnen. Die Quittung erhielten wir in Form eines schlichten Schildes: Bist Du höher als 2,30 Meter, kommst Du nicht weiter! Nun, den Crash haben wir vermieden und eine alternative Strecke gesucht. Neues Ziel war jetzt Rapallo (dem einen oder anderen aus den Geschichtsbüchern (1922 – Vertrag von Rapallo) bekannt). Kilometerlanges Gewürge auf straßenähnlichen Pfaden in geisterhaften Gegenden und wolkengeschwängerten Bergen und Tälern führten zu Christas Ruf: Lass mich hier raus! Also strichen wir Rapallo und nahmen kultiviertere Pfade in Angriff. Diese führten uns nach Sestri Levante, Temperaturen um 17 Grad, Sonne, einfach schön! Der Folgetag allerdings war dann trübe und wir hatten Glück, dass wir unsere Radtour entlang der Promenade und durch die Stadt noch vor dem Regen beenden konnten.

Donnerstag 4. bis Samstag 6. April 2013

Sarzana – Marinella 3B an der Magra

Inzwischen hat hier der Regen eingesetzt. Es ist kalt, unter 15 Grad! Das war einen Versuch wert, noch etwas weiter in den Süden zu fahren. Wieder einmal spielten die Straßen uns einen Streich, Galerien (Hangtunnels) von knapp zwei Metern Breite und zweieinhalb Metern Höhe mögen wir nicht! Folgedessen hieß die Devise: Noch ein paar Kilometer weiter! Hinter La Spezia fanden wir dann in Sarzana einen fast leergefegten Platz an der Marina (Campingplatz Iron Gate Marina 3B). Nix los, Restaurant geschlossen, Regen und kalt! Also zwei Tage Pause! Und dann auch noch vergessen, der Schwägerin zum Geburtstag zu gratulieren! Schande! Doch davon geht die Welt nicht unter…

Samstag 6. bis Montag 8. April 2013

Carrara und der Marmor

Von Sarzana weggefahren erwartete uns zunächst eine kleine Irrfahrt in ein verschlafenes Dorf, das zwar Stellplätze bot, allerdings lagen alle in Taleinschnitten, die uns nur Wolken und Dunkelheit boten! Also entschieden wir uns, eine andere Ecke zu suchen. Carrara hieß das neue Ziel. Der Marmor lockte – es sollte ein Erlebnis werden.
Angekommen in Carrara informierten wir uns zunächst bei der Touristinfo. Zunächst schien alles nach Plan zu laufen. Da wir zeitig dran waren, entschieden wir uns zu einer Tour durch die Marmorbrüche. Auf dem Weg nach Colonnato legten wir eine Kaffeepause ein. Und just trafen wir Luciano. Er lud uns gegen ein geringes Entgelt zu einer privaten Führung in seinen Marmorbruch ein. Zwei Stunden stapften wir mit ihm durch die Abbauanlagen und lernten die Geschichte, Technik und Gefahren der Marmorgewinnung kennen!
Ein unvergessliches Erlebnis inmitten der gigantischen Blöcke aus Marmor! (Lucianos Abbaustätte war übrigens einmal für einen Monat geschlossen, da Mercedes dort die Präsentation eines neuen Modells drehte…)
Im Anschluss an dieses eindrucksvolle Führung suchten wir verzweifelt nach einem Platz zum Übernachten. Nicht war zu finden, selbst die Information der Touristinfo erwies sich als nicht hilfreich. Direkt an der Promenade in Marina di Carrara wurden wir dann aber fündig. Erschöpft beschlossen wir den Tag. Am darauf folgenden Samstag genossen wir die Ruhe, den Strand und das Treiben der Stadt bei einer Radtour. Unser nächstes Ziel sollte der Markt in Carrara sein, den wir am Montag besuchen wollten.

Montag 8. bis Freitag 12. April 2013

Pisa und der schiefe Turm und der Pallazzo blu

Mit unserem Marktbesuch in Carrara wurde es nichts. Regen und kein Parkplatz in vertretbarer Marktnähe. Also spontan ein neues Ziel definieren – ab nach Pisa. Auch dort gestaltete sich die Stellplatzsuche abenteuerlich, weil alle verfügbaren Informationen nicht stimmten. Letztendlich aber kamen wir gut unter,  begannen die Stadt und seine bekannten und unbekannten Seiten zu entdecken…
Die eine oder andere Kirche, mal diesseits, mal jenseits des Arno – aber immer Sonne, mal mehr – mal weniger! Besonders fasziniert hat uns neben dem schiefen Turm der Palazzo blu. Die Ausstellungen Artemisia Gentileschi sowie das Werk von Anna Anni zogen uns in den Bann. Am Freitag setzen wir unsere Fahrt fort, nachdem wir im Gespräch mit anderen WoMo-Sapiens noch Informationen über Stellplätze und Reisziele austauschten.

Freitag 12. bis Montag 15.  April

Florenz – faszinierende Metropole

Es liegt ja nur achtzig Kilometer von Pisa aus. Die reine Fahrzeit von zwei Stunden waren aber der eine Teil, die Suche nach dem Stellplatz ein Drama für sich. Erst guter Hoffnung, weil der ACSI-Führer sage und schreibe sieben Plätze auswies, doch dann verzweifelten wir fast. Dieselbe Strecke von zwei Kilometern fuhren wir rauf und runter, der Platz war einfach nicht zu finden  Dann aber – beim letzten Versuch – entzog sich das kleine Camperschild (in rot) nicht mehr unserem Blick! Florence Park Scandicci war entdeckt.

Florence Park Scandicci

Stellplatz Florence Park Scandicci in Florenz

Alles, was ein Camper braucht war vorhanden, Sanitär, Ver- und Entsorgung, Wireless LAN – auch deutsche Gasflaschen werden gefüllt!

Die Nacht auf den Samstag schliefen wir bestens. Dann ging es los mit dem Abenteuer Florenz. Die Fahrräder gesattelt machten wir uns auf den Weg. Auf Anhieb erreichten wir nach gut vier Kilometern die Ponte Vecchio und stürzten uns die Menschenfluten der touristischen Metropole Florenz. Manchmal konnten wir mit dem Rad fahren, oft aber mussten wir unsere Drahtesel schieben, weil nur so ein Fortkommen möglich war. Letztlich machten wir uns nach fünf Stunden Sightseeing wieder auf den Weg zurück  zu unserem WoMo. Ein Samstag voller Eindrücke neigte sich dem Ende.

Der Sonntag erwartete uns wieder mit strahlendem Sonnenschein und Temperaturen um 25 Grad. Gegen Nachmittag nahmen wir den Bus ins Zentrum und schlenderten durch die Gassen und Winkel. Immer wieder tauchten neue, interessante Ecken auf. Ein Markt mit Kunsthandwerk, einer mit Bekleidung, der nächste mit Schmuck und zu guter Letzt ein Markt mit toskanischen Spezialitäten! Voll bepackt mit unseren Einkäufen führte uns der Bus zurück an unseren Stellplatz. Müde sanken wir ins Bett.

In aller Frühe mussten wir am Montag den Platz verlassen, weil er für eine Generalüberholung gesperrt werden sollte. Also nahmen wir das nächste Ziel Bologna in Angriff.

Montag 15. und Dienstag 16. April

Über Bologna nach Castelnovo Rangone

Zunächst führte uns der Weg heraus aus Florenz durch die Toskana in Richtung Bologna in der Emiglia Romana. Auf dem Weg dahin galt es, den Toskanisch-Emilianischer Apennin zu überqueren. Natürlich nicht auf der Autobahn! Die SR, SS und SP SS325 bildeten die Route. Nach kilometerlangem Schlängeln hinauf auf die Höhen mit traumhaften Ausblicken öffnete sich die Emiglia Roman vor unseren Augen: Zauberhafte sanfte Berghänge, verwunschene Ecken und saftig grüne Wiesen! Da bot sich doch ein Halt zum Mittagessen an. Die Weiterfahrt ließ zunächst kein Ende der Kurven erahnen, stets aber ging es bergab bis wir gegen halb drei Uhr Bologna erreichten. Dort holte uns die ewige Suche nach einem Stellplatz ein. Doch nicht ein Parkplatz oder sonst eine Ecke in vertretbarer Stadtnähe waren uns gewogen!

Garisenda_Arsinelli_Bologna

Die schiefen Türme von Bologna

Also  verzichteten wir auf den Stadbummel und die zwei schiefen Türme Garisenda und Asinelli. Nach Westen fahrend landeten wir in Castelnuovo Rangone, noch immer in der Emiglia Romana (bei Modena). Ein einfacher aber ruhiger Parkplatz mit Ver- und Entsorgungsmöglichkeit. sollte unser Nachtquartier sein. Anderntags – es war ja schon Montag – planten wir die letzten beiden Etappen für die Heimfahrt. Cremona wählten wir als ersten Übernachtungshalt aus.

 

Dienstag 16. und Mittwoch 17. April

Cremona

Die Fahrt nach war ruhig und wieder einmal von der Einsamkeit in landwirtschaftlichen Gegenden geprägt. Dazu begleitete uns stets der mit dieser Jahreszeit vertraute Geruch der Felddüngung! Das sollte selbst in der Stadt Cremona zu bemerken sein. Vollkommen ungewohnt fanden wir den Stellplatz in Cremona auf Anhieb und waren hoch erfreut! Viel Platz, fast im Stadtzentrum, Versorgung und Entsorgung gewährleistet!
Den Mittwoch ließen wir ruhig ausklingen. Das Frühstück am Donnerstag Morgen ließen wir ausfallen und radelten erst Mal in die Innenstadt. Wie aus dem Nichts präsentierte sich wieder einmal ein Markt! Über zwei Stunden in herrlicher Sonne die Farbenpracht und Angebote der Händler zu bestaunen machte einfach Freude. Hier ein paar frittierte Meerestiere und dort dazu gebackene Gemüseteile,  Frühstück und Abendessen waren gerettet. Und dass wir auch noch Verschiedenes fanden was Christa haben wollte – vor allem Spitzen – machte diesen letzten Bummeltag vor der Heimreise vollkommen. Noch einmal Wasser tanken, Abwasser entleeren und los ging es in Richtung Norden.

Mittwoch 17. und Donnerstag 18. April

Über den Bernardino nach Bonaduz (Graubünden, CH)

Sonne pur begleitete uns und nach ein paar Kilometern jagte Christa mich vom Lenkrad weg. Schnurstraks geradeaus führten die Straßen, also sollte es kein Problem werden. Nach und nach allerdings häuften sich die Kreisverkehre, der Verkehr wurde dichter und schwups waren wir in Mailand. Das konnte Christa aber überhaupt nicht beeindrucken!
Wie ein alter Hase steuerte sie unser WoMo durch das Gewirr der Großstadtverkehrs um Mailand herum! Hinter Mailand durfte dann ich wieder fahren und nahm Kurs auf Bellinzona. Dort zweigten wir ab und nahmen uns den San Bernardino vor. Vor dem Tunnel legten wir noch einmal eine Pause in der Sonne ein. Abwärts nach dem Tunnel, Vorbei an der Via Mala, Zeitig erreichten wir Bonaduz und den anvisierten Stellplatz, idyllisch mitten im Wald gelegen.

Donnerstag, 18. April

Von Bonaduz an den Bodensee und nach Hause

Diesmal sollte die Rückfahrt am Bodensee entlang führen. Wir nahmen die Schweizer Seite und nutzten eine Gelegenheit zwischen Horn und Romanshorn für einen Imbiss. Unvermeidbar mussten wir dann die letzte Etappe nach Hause in Angriff nehmen.

Fazit:

Knapp zweitausend Kilometer (Verbrauch 9,5l je 100 km) und die Gewissheit, Frühling in Italien könnte Standard werden! Etwas Regen bei fünfzehn Grad ist eben immer besser als Schnee bei fünf Grad!

Das eine oder andere Ziel wird sich beim nächsten Aufenthalt dort erschließen, wie zum Beispiel Cremona mit dem Stradivari-Museum, Bologna oder Piacenza.